Insiderwissen weitergeben im Mentoring-Programm P2P-Inklusiv

Gerade für Stu­die­ren­de mit Be­ein­träch­ti­gung oder chronischer Erkrankung ist der Übergang von Schule zur Hochschule, der Wiedereinstieg oder das Studium generell mit inhaltlichen, persönlichen, sozialen und organisatorischen Veränderungen verbunden. Erfahrungswerte, Ratschläge und Tipps von Mentor*innen sind hier Gold wert.

Hier setzt unser Peer-to-Peer-Mentoring-Programm an: P2P-Inklusive ist ein Peer-to-Peer basiertes Mentoring für Studierende mit studienerschwerenden Beeinträchtigungen. Studierende mit einer Beeinträchtigung begleiten also Studierende mit einer Beeinträchtigung bei der Orientierung des Studienalltags. Dieser Austausch profitiert insbesondere von Studierenden, welche die schwierige Situationen ihres Mentees selbst kennen und dazu Insiderwissen weitergeben können.

Studierende mit einer Behinderung und/oder chronischen Erkrankung ab dem 3. Semester können ihre Erfahrungswerte an Kommiliton*innen vermitteln und als Expert*in in eigener Sache andere Studierende der RUB unterstützen, um Chancengerechtigkeit aktiv mitzugestalten!

Ist das was für mich?
  • Sie haben Freude daran, Ihr Wissen weiterzugeben
  • Sie möchten Ihre Führungs- und Sozialkompetenzen weiter ausbauen
  • Sie wollen sich ehrenamtlich engagieren
  • Sie sind am Thema Inklusion interessiert und möchten dieses an der RUB aktiv mitgestalten
  • Sie wissen: "Networking is key"
Was heißt hier eigentlich "Behinderung und/oder chronischer Erkrankung"?

Unter Beeinträchtigungen verstehen wir alle Formen von Behinderungen und chronischen Erkrankungen – sichtbar, sowie nicht-sichtbar.

Hierzu zählen alle studienerschwerenden, länger andauernden gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Er­kran­kun­gen, wie etwa psychische Be­ein­träch­ti­gungen und Er­kran­kun­gen, chronische kör­per­li­che Er­kran­kun­gen, Hörbeeinträchtigungen/Gehörlosigkeit, Sprechbeeinträchtigungen, Teilleistungsstörungen, AD(H)S, Autismus-Spektrum-Stö­run­gen, Mobilitäts- und Bewegungsbeeinträchtigungen, Sehbeeinträchtigungen/Blindheit sowie weitere.

Wie läuft so ein Mentoring ab?

Anhand des Kontaktformular äußern Sie ihr Interesse. Anschließend lernen Sie uns in einem unverbindlichen Gespräch kennen und wir klären Ihre Fragen zum Programm. Sollten wir Ihr Interesse geweckt haben, füllen Sie den Anmeldebogen aus. Mithilfe dieser Angaben suchen wir eine*n passende*n Mentee für Ihr Tandem aus. Im Anschluss erhalten Sie von uns eine Nachricht sowie weitere Information, damit ein erstes Treffen vereinbart werden kann Ist ein sogenanntes Mentoring-Tandem gebildet, bekommen Sie von uns eine Nachricht und weitere Informationen, um ein erstes Treffen zu vereinbaren. Mithilfe eines Trainings an zwei Tagen (ca. 4Std.) werden Sie auf die Rolle als Mentor*in vorbereitet.

Die Dauer dieser Tandembeziehung besteht immer für ein halbes Jahr. Der individuelle Zeitaufwand für das Mentoring ist davon abhängig, welche Ziele und Inhalte Sie als Tandem vereinbart haben.

Themen für ein Treffen können sein
  • Austausch untereinander
  • Barrierefreie Nutzung des Campus, Veranstaltungsräume und die Bibliothek
    erkunden
  • Unterstützung bei der Studienorganisation, bspw. bei der Semesterplanung oder Lernstrategien
  • Umgang mit der gesundheitlichen Beeinträchtigung im Kontakt mit Lehrenden und Mitstudierenden
  • Unterstützung in der Kommunikation mit Lehrenden und Prüfungsämtern
  • Übersicht über Beratungs- und Unterstützungsangebote, sowie mögliche Hilfsmittel
  • Angebote zur Steigerung der Motivation und des Selbstbe­wusstseins
  • Hilfen zum Kennenlernen eigener Stärken und Schwächen
  • und vieles mehr
Was nicht Teil des Mentorings sein soll
  • fachliche Nachhilfe oder Unterstützung bei Prüfungsvorbereitungen
  • Keine Studienassistenz
  • keine psychologische Beratung
  • kein Austausch über medizinische Behandlungen oder Medikation
  • keine rechtliche Bratung
  • Keine Beratung zum Nachteilsausgleich

Mentor*innen gestalten und lenken die einzelnen Treffen. Der*die Mentee gibt die inhaltlichen Themen vor.

Die Tandemtreffen können per Mail, Telefon oder Video-Chat durchgeführt werden. Soweit es die Infektionslage erlaubt, sind Treffen (draußen) möglich.

Rund um das Programm erhalten Mentor*innen bei allen Schwierigkeiten und Fragen Unterstützung.

5 Gründe, Mentor*in zu werden

Helfen ist grundsätzlich eine schöne Sache

Gerade der Übergang von der Schule zur Hochschule und die damit einhergehenden inhaltlichen, personalen, sozialen und organisatorischen Veränderungen sind vielen Studienanfänger*innen nicht bewusst. Insbesondere für Studierende mit Beeinträchtigung oder chronischer Erkrankung. Ein*e Mentor*in ist hier Gold wert, da er*sie mehr Erfahrung oder Wissensvorsprünge in den Bereichen hat, in denen der*die Mentee Erfahrungswerte, Ratschläge und Tipps sucht. Durch die Weitergabe von Wissen und Erfahrungen der Mentor*innen an die Mentees werden diese auf vielfältige Weise, auch abseits des eigenen Studienverlauf, unterstützt, beispielsweise mit einer Übersicht über Beratungs- und Unterstützungsangebote, sowie mögliche Hilfsmittel an der RUB oder Umgang mit der gesundheitlichen Beeinträchtigung im Kontakt mit Lehrenden und Mitstudierenden.

Es macht Spaß

Die Tandembeziehung lebt vom gegenseitigen Austausch, gemeinsame Gespräche und Diskussionen schaffen viele Anregungen und Erkenntnisse.

Für Ihr ehrenamtliches Engagement erhalten die Mentor*innen nach der Teilnahme am Projekt ein Zertifikat, dass für Bewerbungen verwendet werden kann.

Am Puls der Zeit mit Blick auf Chancengerechtigkeit

Mentor*innen können auf sichtbare Barrieren aufmerksam machen und somit zum Abbau dieser beitragen. Aufgrund Ihrer Erfahrungswerte können der*die Mentor*innen dabei helfen, Stolpersteine zu vermeiden. Sie unterstützen dabei, Hürden effizienter und effektiver zu überwinden. Anfangs weiß man meist noch nicht, wo die*der richtige Ansprechpartner*in zu finden ist. Mentor*innen geben eigene Erfahrungen, die sie selbst gesammelt haben, an unterstützungssuchende Mentees, an die richtigen Stellen weiter, beispielsweise beim Auffinden der zuständigen Anlaufstelle.

Führungs- und Sozialkompetenzen weiterentwickeln

Je länger bei einem Mentoring-Programm mitgemacht wird, desto stärker werden Mentor*innen erleben, welche Wirkung deren Feedback tatsächlich hat. Nach jeder Session können Veränderungen wahrgenommen werden, was man als Mentor*in bewirken kann oder wo auch die Grenzen eigenen Handelns liegen. Gleichzeitig kann die eigene Kommunikation verbessert werden und die Erfahrung kann dabei helfen, wichtige Führungs- und Sozialkompetenzen auszubauen.

Auch durch das Teilen wichtiger (Lern-) und anderer Erfolge die Mentor*innen mit ihren Mentees teilen, wird die eigene Reflektionsfähigkeit ausgebaut sowie neue Perspektiven und Horizonte für die Mentor*innen eröffnet.

Das eigene Netzwerk erweitern

Networking is key! Während der Teilnahme am Mentoring-Programm finden gemeinsame Austauschabende mit andere*n Mentor*innen des Programms statt. Somit lernen sich alle untereinander kennen und das eigene Netzwerk wird erweitert.

Was bieten wir zusätzlich für Sie an?

  • Workshops zum Ausbau der eigenen persönlichen, sozialen und methodischen Ressourcen und Potentiale (etwa Stärkenanalyse, die eigene Rolle reflektieren, Bewerbungstraining, Kommunikations- und Beratungskompetenz, Empowerment hinsichtlich späterer Jobperspektiven und vieles mehr)
  • ein soziales Netzwerk
  • die selbstständige Gestaltung des Mentoring Prozesses
  • eine Möglichkeit, Inklusion an der RUB aktiv mitzugestalten
  • ein Zertifikat über die Teilnahme als Mentor*in mit Aufgabenprofil (auch attraktiv in Bewerbungen)
  • die Teilnahme an einem kompetenzbezogenen Workshop als Dankeschön

Wurde Ihr Interesse geweckt?

Dann melden Sie sich über das Formular und wir setzen uns mit ihnen in Verbindung, und lassen ihnen weitere Informationen zukommen.

Für weitere Informationen und zur Anmeldung wenden sich Interessent*innen gerne per E-Mail an Manuela Becker

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