Talentscout Max Ammareller
Lehramtsstudium Englisch/Geschichte/Spanisch, Schulbegleitung, persönliche Assistenz von Behinderten, Erlebnispädagoge, Weltenbummler, Theater- und Musikfan
#Tausendsassa
#MutzumBauchgefühl
#Chancengerechtigkeit
Reise in die Vergangenheit: Du als Schüler der 12. Klasse triffst auf einen Talentscout, wie hätte er Dich beschrieben, welche Talente hätte er bei Dir entdeckt?
Der Scout wäre auf einen riesengroßen Theaterfan getroffen, der das klare Ziel verfolgt hat, Schauspieler zu werden. Ich habe seit meiner ersten Schulaufführung mit der Theatergruppe gewusst, dass ich in dieser Welt zu Hause bin. Nach dem Zivildienst habe ich bei mehreren Schauspielschulen vorgesprochen und leider keine Zusage bekommen. Ich fand es absurd, dass sich die Prüfer für jeden Bewerber nur fünf Minuten Zeit genommen haben, um sein Talent zu bewerten.
Nach diesen Erfahrungen habe ich mich entschieden, zwar in meiner Freizeit weiterhin viel Zeit auf der Bühne zu verbringen, aber meinen Lebensunterhalt doch mit einer anderen Tätigkeit zu verdienen. So habe ich mich ohne viel Nachdenken als Lehramtsstudent für Englisch und Geschichte an der RUB beworben und mich eingeschrieben.
Rückblickend kann ich sagen, dass ein Gespräch mit einem Talentscout mir sicher geholfen hätte, mich intensiver mit meiner Studienwahl zu beschäftigen und auch Alternativen ins Auge zu fassen.
Heute bist Du selber Talentscout, warum bist Du genau der Richtige für diesen Job, was bringst Du mit?
Mein Lehramtsstudium bietet sicherlich eine gute Grundlage für meine neue Aufgabe. Ich habe aber auch während des Studiums den Blick über den Tellerrand gewagt und ganz unterschiedliche Erfahrungen in der Schulpraxis gesammelt. Als ich mich vor zwei Jahren entschlossen habe, mein Referendariat abzubrechen, hat mich das System Schule aber nicht losgelassen: Ich war als Assistent für Menschen mit Behinderung aktiv und habe beispielsweise als Erlebnispädagoge in einer Bildungseinrichtung gearbeitet.
In einer Hauptschule in Recklinghausen hab ich im Rahmen des Projekts „Kulturrucksack NRW“ als Theaterpädagoge gearbeitet. Ich hatte also viel Kontakt mit ganz unterschiedlichen Menschen und habe sie dabei unterstützt, ihre Stärken kennenzulernen und diese weiter auszubauen.
Reise in die Zukunft, heute in fünf Jahren: Was hast Du gelernt? Auf welche Erfahrungen blickst Du zurück?
Ich hoffe natürlich, dass ich total viel über mich gelernt habe und wie ich Menschen unterstützen kann. Ich hoffe auch, dass ich für viele Talente zu einer Bezugsperson geworden bin, der sie vertrauen und mit dem sie gerne ein Stück ihres Weges gehen.