Talentscout Saadia Bouhaddou-Jasarevic
Lehramtsstudium Englisch und Pädagogik, Koordinatorin eines Patenschaftsprojektes, Studien- und Berufsberaterin, Entspannungstrainerin für Kinder, Mitglied im Vereinsvorstand, Gefühlsmensch, Reiseliebhaberin
#positivityismysuperpower
#bildungfüralle
#diversitymatters
Reise in die Vergangenheit: Du als Schüler der 9. Klasse triffst auf einen Talentscout, wie hätte er Dich beschrieben, welche Talente hätte er bei Dir entdeckt?
In der 9. Klasse war ich sehr kreativ und wissbegierig. Ich habe die Schule geliebt, habe viel gezeichnet und an allen möglichen AGs (Trommeln, Selbstverteidigung u.a.) teilgenommen. Ich entdeckte meine Leidenschaft zu Fremdsprachen und habe an einem Französischkurs an der Volkshochschule teilgenommen, da das Fach Französisch nicht an der Schule angeboten wurde.
Jedoch war ich auch sehr unsicher und habe mir wenig zugetraut, da ich mich vor allem von meinen Lehrerinnen und Lehrern oft unverstanden gefühlt habe. Da ich die erste in meiner Familie bin, die das Abitur gemacht und studiert hat, hatte ich im nahen Umfeld leider keine Ansprechperson, die mich auf diesem - oft steinigen - Weg unterstützt hat. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich mir ein Talentscout sehr gewünscht.
Heute bist Du selber Talentscout, warum bist Du genau der Richtige für diesen Job, was bringst Du mit?
Durch meine persönliche Bildungsbiographie, weiß ich, dass es nicht immer der gerade Weg sein muss, um ans Ziel zu kommen. Aufgrund einer Hauptschulempfehlung meines Grundschullehrers und einigen Umwegen, kenne ich viele Stolpersteine, die einem auf dem Bildungsweg begegnen können. Zudem habe ich seit meiner Jugend in unterschiedlichen Bereichen mit Kindern und Jugendlichen (ehrenamtlich) gearbeitet und habe vor allem während meines Lehramtsstudiums innerhalb der Familie und des Bekanntenkreises die Bildungsberatung übernommen. Mir war es wichtig den Jüngeren von meinen Erfahrungen teilhaben zu lassen und sie über verschiedene Möglichkeiten (Stipendien etc.) zu informieren.
Reise in die Zukunft, heute in fünf Jahren: Was hast Du gelernt? Auf welche Erfahrungen blickst Du zurück?
In fünf Jahren habe ich hoffentlich viele motivierte und engagierte Jugendliche begleitet, die positiv und mit voller Zuversicht in ihre Zukunft blicken. Ich würde mich sehr darüber freuen mit einigen von ihnen auf verschiedenen Abschlussfeiern ihre bestandenen Abiturprüfungen zu feiern und ihnen auch lange danach dabei zuzusehen, wie sie selbstbewusst ihre Träume verwirklichen.
Ich blicke auf fünf spannende und erlebnisreiche Jahre zurück, in denen ich viel gelernt und mich weiterentwickelt habe. Ich habe viele wertschätzende Gespräche geführt, neue Freundschaften geschlossen und erfolgreiche Projekte durchgeführt.
In fünf Jahren ist das Projekt Schule ohne Grenzen hoffentlich ein fester Bestandteil der Universität und das Team um weitere Talentscouts gewachsen.