Studium mit Behinderung und/oder chronischer Erkrankung
Beeinträchtigung
Blinder mit Blindenstock auf dem Kopfsteinpflaster des Forums vor dem Audimax

Studieren mit Beeinträchtigung

Ziel der Ruhr-Universität Bochum (RUB) ist, allen ein barrierefreies und gleichberechtigtes Studium zu ermöglichen. Hierzu bietet sie ein vielfältiges Beratungs- und Unterstützungsprogramm an.

Die Aufnahme eines Studiums bringt für Jede*n viele Fragen mit sich:

  • Habe ich das für mich richtige Studienfach gewählt?
  • Wie kann ich meinen Studienalltag erfolgreich organisieren?
  • Wie kann ich mein Studium finanzieren?
  • Und wo kann ich wohnen?

Studierende mit Behinderung oder einer chronischen Erkrankung haben darüber hinaus häufig noch weitere und individuelle Anliegen in Zusammenhang mit ihren dauerhaften Beeinträchtigungen.

Liegen studienerschwerende Behinderungen oder chronische Erkrankungen vor, können individuelle Nachteilsausgleiche die jeweiligen Erschwernisse im Studium und in Prüfungen kompensieren.

Hintergrund
Unibrücke
Unibrücke, die Campus und Unicenter verbindet.

  • 15,9 Prozent der Studierenden an deutschen Hochschulen berichten, dass sie mit einer studienerschwerenden Beeinträchtigung studieren.

Quelle: Studierendenbefragung in Deutschland: best3, Studieren mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung, 2023, Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW)

Beratung nutzen

Für spezifischen Beratungsbedarf von Studierenden mit Behinderung oder einer chronischen Erkrankung steht das Beratungszentrum zur Inklusion Behinderter (BZI) als eines der zahlreichen Angebote des Akademischen Förderungswerkes (AKAFÖ) und der Ruhr-Universität Bochum (RUB) zur Seite:

Nachteilsausgleiche beantragen

Für den Fall, dass (noch) keine inklusive Lösung für behinderungsbedingte Bedarfe in Studium und Prüfungen möglich sind, sieht das Hochschulgesetz das Instrument des Nachteilsausgleichs (NTA) vor. Ein Nachteilsausgleich wird auf Antrag und Grundlage eines ärztlichen Zeugnisses oder anderer geeigneter Unterlagen einzelfallbezogen gewährt. Anträge zum Nachteilsausgleich können von allen Studierenden gestellt werden, die einen Anspruch darauf haben.

Wir empfehlen Ihnen, vor der Beantragung einen Beratungstermin im BZI zu vereinbaren, um Möglichkeiten und Grenzen des Nachteilsausgleichs und den Prozess der Beantragung zu besprechen. Da die Bereitstellung von notwendigen Unterlagen sowie der Beantragungs- und Bewilligungsprozess selbst Zeit benötigen, sollte die Beratung möglichst frühzeitig erfolgen. Auch wenn Sie sich nicht damit wohlfühlen, Ihre Beeinträchtigung preiszugeben, suchen Sie zunächst die vertrauliche Beratung auf. Diese unterstützt Sie dabei, Ihre Bedenken sowie verbundene Vor- und gegebenenfalls auch Nachteile abzuwägen.

Zum (Muster-)Antrag auf Nachteilsausgleich (PDF)

Was zählt im Studium als Beeinträchtigung?

Hierzu zählen alle studienerschwerenden, länger andauernden gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Erkrankungen.

Viele gesundheitliche Beeinträchtigungen sind dabei nicht sichtbar, wie etwa psychische Beeinträchtigungen oder chronische körperliche Erkrankungen, zum Beispiel Multiple Sklerose, Herz- oder Darmerkrankungen, Diabetes etc. Sie zählen ebenso hinzu wie Hörbeeinträchtigungen/Gehörlosigkeit, Sprechbeeinträchtigungen, Teilleistungsstörungen wie Legasthenie, AD(H)S, Autismus-Spektrum-Störungen, Mobilitäts- und Bewegungsbeeinträchtigungen, Sehbeeinträchtigungen/Blindheit und weitere.

Hintergrund
Studierende auf der G-Wiese
Foto: Studierende sitzen auf einer Wiese und auf Steinen. Man sieht nur die Rücken der Personen.

  • Bei 97 Prozent der Studierenden mit studienerschwerenden Beeinträchtigungen sind diese nicht direkt wahrnehmbar.
  • Über die Hälfte (56 Prozent) der betroffenen Studierenden sagt, die Beeinträchtigung sei für Dritte nicht wahrnehmbar.

Quelle: Studierendenbefragung in Deutschland: best3, Studieren mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung, 2023, Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW)

Mit Mentoring barrierefreie Studienwege finden

P2P-Mentoring, das neue Peer-Mentoring-Programm der RUB, vermittelt an Studieninteressierte und -anfänger*innen mit Behinderung und/oder chronischer Erkrankung (Mentees) erfahrene Studierende (Mentor*innen), die vor ähnlichen Herausforderungen stehen und gerne weitergeben, wie sie selbst ihr Studium mit Beeinträchtigung gestalten.

Finanzierungsberatung

Gerade beim Studium mit Beeinträchtigung gibt es oft keine Studienfinanzierung aus einer Hand. Nachteilsausgleichsregelungen können Studierende mit Behinderung oder chronischer Krankheit bei unterschiedlichen Kostenträgern geltend machen.

Studentische Interessensvertretung

Mit dem Autonomen Referat für Menschen mit Behinderungen und sämtlichen Beeinträchtigungen (AR-MBSB) des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) gibt es innerhalb der Studierendenvertretung sowohl eine Anlaufstelle als auch die Möglichkeit zur Vertretung der eigenen Interessen.

Mit „Campus Neurodivers“ hat sich zudem eine Studentische Initiative zum Thema Neurodiversität an der RUB zusammengefunden.

Unterstützung durch die Psychologische Studienberatung der RUB

Die psychologische Studienberatung der RUB führt studentische Selbsthilfegruppen an der RUB auf und bietet außerdem aktive Unterstützung, wenn es darum geht, eigene Angebote aufzubauen.

Zudem bietet die Psychologische Studienberatung der RUB Gruppen und Workshopangebote, unter anderem eine Support-Gruppe „Studieren mit Behinderung und/oder Chronischer Erkrankung: Selbstfindung und Unterstützung bei (Verdachts-)Diagnosen“.

Serviceangebote

Universitätsbibliothek

Die Universitätsbibliothek (UB) unterstützt Studierende mit Beeinträchtigungen bei der Literaturrecherche und Literaturbeschaffung. In der Universitätsbibliothek gibt es barrierefreie Computerarbeitsplätze mit entsprechender Ausstattung.

Umsetzung von Studienliteratur

Eine professionelle Umsetzung von Studienliteratur ist zeitaufwändig. Daher kooperiert die Universitätsbibliothek der RUB mit der Universitätsbibliothek der Technischen Universität Dortmund.

Sehbehinderte und blinde Studierende der RUB können, je nach freier Kapazität, den dortigen Umsetzungsdienst in Anspruch nehmen. Die Bestände wissenschaftlicher Hörbücher werden außerdem an die Sehkon-Datenbank (Sehgeschädigtengerechter Katalog Online) der Universitätsbibliothek Dortmund gemeldet.

Über diese Datenbank können auch Bestände anderer Bibliotheken ermittelt und bestellt werden.

Barrierefreie Arbeitsplätze & Hilfsmittel

Barrierefreie Arbeitsplätze und ein Hilfsmittelpool befinden sich direkt im Beratungszentrum zur Inklusion Behinderter (BZI) sowie im Gebäude IA, Ebene E0, Raum 105/109. Die Arbeitsplätze betreut IT.SERVICES, die auch den Nachteilsausgleich bei Klausuren mit technischen Hilfsmitteln umsetzen.

Nachteilsausgleich bei Klausuren

Nachteilsausgleiche werden durch den jeweils zuständigen Prüfungsausschuss auf Antrag bewilligt. Für die Umsetzung der Nachteilsausgleiche sind in der Regel die jeweiligen Dozierenden verantwortlich. Bei inklusionsfachlichem Unterstützungsbedarf – zum Beispiel durch technische Hilfsmittel oder bei spezifischen Raumanforderungen – können sich Lehrende an die Kontaktstelle barrierefreie Prüfungen (KoBaP) wenden. Diese koordiniert als Single Point of Contact die Anfragen und unterstützt nach Möglichkeit – unter anderem mit IT.SERVICES für die Umsetzung bei technischen Nachteilsausgleichen.

Studierende wenden sich bitte direkt an ihre Dozierenden bzw. das zuständige Prüfungsamt oder suchen frühzeitig vor dem Beginn der Prüfungszeiten die Beratung im Beratungszentrum zur Inklusion Behinderter (BZI) auf.

WCs mit Ausstattung für Menschen mit Beeinträchtigungen

Um sicherzugehen, die nächstgelegenen passenden WCs bei Bedarf sofort im Blick zu haben, finden Sie im Folgenden Zusammenstellungen aller behindertengerechten und bedingt behindertengerechten WCs, sortiert nach Gebäuden und Gebäudereihen, für den Campus sowie die Außenliegenschaften:

Unterstützung in der Mensa

Studieren macht hungrig! Damit auch Personen mit Beeinträchtigungen das Essensangebot der Mensa der RUB nutzen können, bietet diese einen Unterstützungsdienst zum Transport von Tabletts an. Unter anderem steht ein sogenannter Tablettwagen zur Ausleihe zur Verfügung. Damit kann man die eigenen Speisen selbständig zum Tisch transportieren.

Sprechen Sie bitte das Personal vor Ort an.

Wohnen

Das Akademische Förderungswerk (AKAFÖ) bietet auch Wohnheimplätze an, die den Ansprüchen von Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung entgegenkommen.

Eine Übersicht über die vorhandenen Plätze sowie Kontaktdaten finden Sie auf der folgenden Webseite:

Barrierefreie Wege an der RUB
Druckknopf mit dem Symbol eines Rollstuhls in einem Fahrstuhl
Foto: Druckknopf mit dem Symbol eines Rollstuhls in einem Fahrstuhl. Eine Hand drückt mit dem Daumen unten links auf den Druckknopf.

Das Campusgelände der RUB weist verschiedene Ebenen auf, die die Mobilität einschränken können. Der Campusplan für Rollstuhlfahrende zeigt alle ebenen Wege und die Fahrstühle in den Gebäuden:

Zum Campusplan für Rollstuhlfahrende

Aufgrund von umfangreichen Baumaßnahmen auf dem Campus kann es zu Absperrungen kommen. Daher lohnt sich zusätzlich der Blick auf die stetig aktualisierte interaktive Karte „Baustellen RUB“, die auch barrierefreie Wege und länger andauernde Einschränkungen von Aufzügen aufzeigt.

Zur OpenStreetMap „Baustellen RUB“

Sport

Beim vielfältigen Angebot des Hochschulsports finden auch Studierende mit gesundheitlicher Beeinträchtigung die passende Sportart. Das Servicebüro des Hochschulsports berät gerne dazu.

Wenn Sie im hochschuleigenen Fitnessstudio Unifit trainieren möchten, melden Sie sich dort für ein Beratungsgespräch an.

Persönliche Assistenz

Das Beratungszentrum zur Inklusion Behinderter (BZI) vermittelt in Zusammenarbeit mit dem Optionalbereich ein Berufsfeldpraktikum im Bereich Persönliche Assistenz. Das Praktikumsangebot ist am individuellen Bedarf orientiert und umfasst die Unterstützung zur Mobilität am Arbeitsplatz Hochschule und darüber hinaus.

Weitere Informationen & überregionale Angebote

Kompetenzzentrum kombabb NRW

Das Kompetenzzentrum kombabb NRW (kombabb = Kompetenzzentrum Behinderung, akademische Bildung bzw. Studium, Beruf) ist eine Informations- und Beratungsstelle zum Thema Studieren mit (nicht-)sichtbarer Behinderung und/oder chronischer Erkrankung.

Informations- und Beratungsstelle Studium und Behinderung des Deutschen Studierendenwerks

Die Informations- und Beratungsstelle Studium und Behinderung (IBS) des Deutschen Studierendenwerks dient als bundesweites Kompetenzzentrum zum Thema „Studium und Behinderung“. Sie arbeitet im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Die IBS informiert auf ihrer Webseite umfassend zum Studium mit Beeinträchtigung und bietet unter anderem einen monatlichen Newsletter an.

Deutscher Akademischer Austauschdienst

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) stellt Informationen sowohl für Studierende mit dem Wunsch eines Auslandsaufenthaltes als auch für internationale Studierende mit dem Ziel eines Studienaufenthalts in Deutschland bereit.

Bildliche beispielhafte Darstellung eines Doktorhuts
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